Eine frei bewegliche Zunge und Lippe sind Voraussetzung für eine ungestörte Nahrungsaufnahme (Stillen, Kauen, Schlucken), ein ungestörtes Kieferwachstum und somit eine physiologische Zahnstellung, Nasenatmung und Sprachentwicklung. Das Thema der oralen Restriktionen, das heißt, des zu kurzen Zungenbandes, aber auch von Lippen- und Wangenbändern zieht in letzter Zeit zunehmend Aufmerksamkeit auf sich. In diesem 1,5-Tages-Seminar wird die Bedeutung des Zungenbandes eingeordnet in die Entwicklung und Fähigkeiten der Mundmotorik. Wir betrachten die Fähigkeiten vom Säugling zum Erwachsenen, beleuchten die Einschränkungen durch orale Restriktionen und nach der Vorstellung eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes mit Schwerpunkt der logopädischen Arbeit für alle Altersgruppen, insbesondere mit Kleinkindern, erarbeiten wir gemeinsam Behandlungspläne anhand von Fallbeispielen.
Übersicht:
- Physiologie des Saugens, Kauens und Schluckens
- Überblick über Zusammenhänge der Entwicklung der Mundfunktionen zu angrenzenden Entwicklungsprozessen (Atmen, Essen, Sprache, Sprechen)
- Definition orale Restriktionen und ihre Auswirkungen
- Überblick über die möglichen, weitreichenden Folgen akut und für das gesamte Leben
- Befundung – das Gesamtbild zählt
- ein interdisziplinäres Behandlungsmodell mit Schwerpunkt auf die logopädische Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern/Erwachsenen
- Entscheidung für/gegen Frenotomie aus logopädischer Sicht
- Fallbesprechung