Die Relevanz des Kiefergelenks fand bis jetzt in der logopädischen Therapie wenig Beachtung. Nachweislich beeinflussen jedoch Kieferfehlstellungen und Parafunktionen (Knirschen und
Pressen) die orofaciale und laryngeale Muskulatur und haben somit einen Einfluss auf die Artikulation, die Stimmgebung und das Schlucken. Myofunktionelle Störungen können
wiederum das Kiefergelenk beeinflussen. Mit Hilfe von manuellen Techniken können diese Störungen effektiv und direkt behandelt werden. Anhand von praktischen Fallbeispielen aus dem logopädischen Alltag werden myogene und arthrogene Behandlungstechniken rund um das Kiefergelenk erlernt. Die interdisziplinäre Sichtweise ist uns dabei besonders wichtig. Ein patientenorientierter Ansatz verdeutlicht den Mehrwert und ermöglicht eine sofortige Umsetzung in den Praxisalltag. Ziel dieses Seminares ist es, das logopädische Behandlungsspektrum um manuelle Techniken zu erweitern. Die Teilnehmer lernen, Funktionsstörungen im Kiefergelenk zu erkennen und zu behandeln ebenso interdisziplinäre Behandlungsmaßnahmen einzuleiten.
Inhalte:
- Einführung in manuelle Behandlungstechniken
- Anatomie und Biomechanik Kiefergelenk
- myogene Strukturen Kiefergelenk
- arthrogene Strukturen Kiefergelenk
- Diagnostik von Funktionsstörungen im Kiefergelenk
- Behandlung myogener und arthrogener Strukturen
- CMD in der Logopädie
- Management von Parafunktionen (Knirschen/Pressen)
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit (Logopädie-Physiotherapie-Zahnmedizin)
- Ausblick: Wo können wir die manuellen Techniken in der Logopädie noch anwenden?
Bitte mitbringen:
- Lineal
- Handtuch für Liege
- Einweghandschuhe (Größe und ggf. Allergien beachten)